Mit Herz und Liebe

Seit gut einer Woche bin ich wieder im Volunteerprojekt am arbeiten…seit gut einer Woche wieder eingetaucht in das quirlige, laute Leben von Galle. Vollbepackt mit Ideen, mit Hoffnungen und Wünschen und dem Herz voller Liebe für die armen Kinder dieser Stadt im Süden Sri Lankas.

Nie hätte ich gedacht oder gar erwartet, dass man uns wieder erkennt – aber genau dies ist geschehen, schon am Tag meiner Ankunft. Bei einem kleinen Rundgang durchs Quartier bin ich der Mutter eines Mädchens begegnet, welches mir vor zwei Jahren stets eine Zeichnung in die Hand gedrückt hat, wenn ich nach der Schule an ihrem Haus vorbei musste. Nun denn…meine Beine, etwas schwer vom langen Flug, sind dankbar über den kleinen Spaziergang. Die Mutter steht am Wegesrand und ist gerade dabei mit einem Haken, der an einer Stange befestigt ist, Passionsfrüchte zu pflücken. Ich bin begeistert von der einfachen aber effektiven Technik, frage was Sie mache und ob das Mädchen Zuhause sei. Ein breites Lächeln zieht sich über ihr Gesicht, Sie strahlt mich an und lädt uns geradewegs in ihr Haus ein. Als Erstes streckt Sie mir ein Foto entgegen, welches ich vor zwei Jahren gemacht hatte…unglaublich! Da war nun also auch Anjali, gewachsen und schon eine richtige kleine Lady mit Haaren bis unter den Rücken. Auch sie holt schnell aus einem anderen Raum ein Foto auf welchem wir gemeinsam zu sehen sind. Der Raum ist äusserst karg eingerichtet, drei oder vier Stühle an der Wand entlang, ein kleines Buffet und ein Fernseher. Der Boden aus nacktem Stein. Wir werden mit frischem Passionsfruchtsaft verwöhnt…sprechen können wir nicht viel zusammen, das Englisch der Mutter ist sehr spärlich…man kann sich aber auch sehr gut mit Gestik verständigen.

Quartierkinder

Der Sing-Sang der Moslems, das Bellen der Hunde und die Wärme der Nacht lassen mich schlecht schlafen, ich muss mich erst wieder daran gewöhnen.

Am Wochenende findet im Fort von Galle der Volunteer-Children’s Day statt. Es ist unglaublich wie viele Volunteer Organisationen hier tätig sind, sogar eine Delegation aus Japan ist da und versucht den Kindern Origami beizubringen. Es wird gewerkt was das Zeug hält, eine wahre Freude.

In unserem Projekt arbeiten zur Zeit (mich eingeschlossen) elf Volunteers, verteilt auf fünf Arbeitsorte, so dass max. drei Leute zusammen arbeiten, das ist gut so.
Der Monsun sollte eigentlich vorbei sein aber es regnet beinahe jeden Tag und wenn es regnet dann sind die Schleusen voll geöffnet. Dem entsprechend hat es viele Moskitos, was etwas lästig ist.

Unser erster Arbeitstag beginnt bei den Strassenkindern, ich bin gespannt ob noch Jemand da ist den ich kenne.
Wajira , die Lehrerin freut sich riesig, Janaka hat ihr schon erzählt dass ich wieder da bin. Wie schön so willkommen zu sein! Keine Kinder weit und breit. Nun ist es so dass die Polizei ab und zu Kontrollen bei den Leuten durchführt, welche auf der Strasse leben. Aus Angst dass Ihnen die Kinder weggenommen werden, verstecken sie diese, da sie sonst ins Waisenhaus gebracht würden.
Es tauchen dann doch noch zwei auf …locker dieser Beginn.
Wajira kocht Tee und ruft andauernd i‘m so happy, ich auch.

Die Freundlichkeit und herzliche Gastfreundschaft lassen mich über unser eigenes Leben nachdenken.

~ von farbvoll - Oktober 22, 2012.

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